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2017 Newsletter Winter

Liebe Heilpflanzenfreundinnen und -Freunde,

War der Sommer 2016 schon sehr groß, so war er es dieses Jahr noch mehr. Bei mediterranen Verhältnissen hier bei uns im Breisgau wandelt sich allmählich die Vegetation immer mehr zu „Südländern“. Die Ernte der Heilkräuter war reichhaltig, aber das Frühjahr, als eine überraschende Kälte über Nacht viele Obst- und Weinblüten erfrieren ließ, machte es den Obst- und Weinbauern schwer. So ist sie, die Natur. Wir können viel von ihr lernen.

Mein Leben war im Frühjahr erfüllt von Privatem, Besuchen, kleineren Reisen, Musik und Literatur – bis dann im April wieder meine Vorträge auf Kongressen, meine Seminare und Weiterbildungen begannen, sie gingen bis Ende November. Eines ist mir dabei aufgefallen: das Älterwerden (es beginnt laut WHO ganz offiziell mit 60 Jahren) bringt viele Vorteile. Man „muss“ nicht mehr, man „darf“. Die ganze Erfahrung, das Wissen, das menschliche und das pädagogisch-didaktische Potential ist in einem drin und schenkt beim Unterrichten eine Leichtigkeit, ja etwas Spielerisch-Persönliches, dass es eine wahre Freude ist, ein Quell. Zudem genieße ich meine Lust am Tun und betreibe, was ich im Unterricht vertrete: Selbstpflege. Dazu gehört auch Nein-Sagen und meinen Terminkalender begrenzen in dem Rahmen, wie es mir gut tut: nur Termine , die „leicht“ gehen (womit ich den „äußeren Rahmen“ wie Vorbereitung, Fahrt, Übernachtung usw. meine), und die mir zusätzlich privates Vergnügen bereiten. So privilegiert darf ich mich heißen, dass ich, wo ich unterrichte, dies bei lieben Bekannten oder Freunden tue. Sprich: es geht mir sehr gut und ich bin sehr dankbar dafür. So, jetzt habe ich etwas aus dem Nähkästchen einer 67-jährigen glücklichen Frau geplaudert, jetzt geht’s ums Eigentliche: meinen Newsletter, um wie immer bewusst kurz gehaltene Informationen zu den Themen

  1. Bücher / Kalender, die 2017 neu herauskamen oder aufgelegt wurden
  2. Seminar-Überblick für 2018
  3. News und Infos aus der Pflanzenwelt

1   Bücher und Kalender 2017

Wie schon letztes Jahr der Hinweis, dass ihr alle meine Bücher ganz einfach über meine Homepage bestellen könnt: am Ende jeder Buchbeschreibung gibt es einen Bestellungslink, der sich direkt verbindet mit dem entsprechenden Verlag. Die Bücher werden Versandkosten- und „Amazon" -frei versendet.

NEU: Heilkraft von Obst und Gemüse

Wirkungsvolle Inhaltsstoffe – vielseitiger Genuss

Einfach gesund essen? Heilkräuter kennt man, aber Heilgemüse, Heilobst? Und ob! Alle Pflanzen bilden Inhaltsstoffe gegen Bakterien, Viren, Pilze und andere Einflüsse. Diese Stoffe können wir nutzen: Sie schützen Zellen und Gefäße, beugen Diabetes und Krebs vor, unterstützen Haut und Augen. Sie werden erstaunt sein, wie viel Heilkraft in unserem Obst und Gemüse steckt. Ursel Bühring und Bernadette Bächle-Helde beleuchten in ausführlichen Porträts 36 regionale Obst- und Gemüsearten mit ihren einmaligen gesundheitlichen Wirkungen. Sie geben Tipps für saisonalen Einkauf und optimale Zubereitung. Eine Fülle von Heilzubereitungen und Genussrezepten machen Lust auf die tägliche Küchenapotheke.

Ursel Bühring, Bernadette Bächle-Helde. 2017. 208 S., 120 Farbfotos, 20 sw-Zeichnungen, geb. ISBN 978-3-8001-0894-7. € 29,90; oder als pdf für 22,90 €.

Bestellungslink: Zur Bestellung

NEU: DuMonts Kräuter-Kalender 2018 mit nützlichen Tipps und Rezepten.

Willkommen im Kräuterparadies! Widmen Sie sich ein Jahr lang auf vielfältige Weise dem Thema »Kräuter und Gewürze« in Haus und Garten. Wie das geht, verraten Ihnen die tollen Tipps, Informationen, Anleitungen und Rezepte der Kräuterexpertin Ursel Bühring. Ihre Texte voller Sachverstand und Herz über Basilikum, Petersilie, Flieder und Co. und wie man daraus Smoothies, Gewürzsalz, Blütenzucker und mehr macht, liefern Ideen in Hülle und Fülle. Das großzügige Kalendarium mit Platz für persönliche Notizen, Feiertagen, Mondphasen,  Schulferientabelle und Jahresübersicht sorgen für eine übersichtliche Terminplanung.

Format (BxH): 30,0 cm x 30,0 cm. 12,99 €  |  ISBN: 9783832038083

INFOS zum mitfreuen: Die beiden unten genannten Bücher aus dem Haugverlag sind richtige „Renner“ und erfreuen sich großer Akzeptanz, darüber freuen wir uns natürlich sehr. Auch diese Bücher werden via „Bestellungslink“ auf meiner Homepage direkt vom Verlag versandt.

Praxis Heilpflanzenkunde
Dieses praktische Nachschlagewerk zur Phytotherapie stammt aus der Feder zweier erfahrener Autorinnen und Phytotherapie-Spezialistinnen. Gemeinsam haben Sie ihr praktisches Wissen rund um die Phytotherapie zusammengetragen und ein Buch für Praktiker geschrieben. Gedacht ist das Buch für den Praxisschreibtisch zum schnellen Nachschlagen - auch wenn der Patient gerade noch vor Ihnen sitzt. Deswegen liegt der Schwerpunkt des Buches auf der strukturierten Zusammenfassung konkreter Therapieempfehlungen. Wirklich Konzepte für den Therapeutenalltag! Ein richtig übersichtliches Werk, das in keiner naturheilkundlichen Praxis fehlen sollte.

Ursel Bühring, Michaela Girsch. 392 S., 137 Abb., kart, Stuttgart: Haug, 2016, ISBN: 978-3132205918; € 49,99

Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde

Das Praxis-Lehrbuch von Ursel Bühring wurde als einziges Lehrwerk von der Expertenkommission für die Ausbildung alle Schweizer Heilpraktikerschulen zugelassen, die einheitlich mit diesem Lehrbuch arbeiten.Der unentbehrliche Begleiter für Ausbildung und Therapie eignet sich für alle medizinischen Berufsgruppen und interessierte Laien.

Ursel Bühring. Grundlagen - Anwendung – Therapie, 4. Auflage, 808 S., 127 Abb., gebunden (FH) ISBN: 9783830477495; € 79,99

 

2a  SEMINARE - NEU

Meine Seminartätigkeit startet nach einem erholsamen „Seminar-freien“ Frühjahr wieder am Freitag, 20. April 2018 – 17-20 Uhr bis Samstag, 21. April 2018 10-17 Uhr mit der

Freiburger Phyto-Team - Seminarreihe

Mit Ursel Bühring, Michaela Girsch und Andrea Tellmann: Seit über 15 Jahren lehren wir zusammen und stehen für fundiertes Heilpflanzenwissen mit Fachkompetenz und Praxiserfahrung. Hier im historischen Hofgut Tellmann bei Staufen haben wir beste Voraussetzungen für lebendige, praxisnahe Seminare inmitten von Heil- und Wildpflanzen.

Wir bieten 2018 eine Seminarreihe mit 6 Terminen an, jeweils Freitag 17-20 Uhr und Samstag 10-17 Uhr. Anmeldung und Info: Andrea Tellmann, http://www.tellmann-staufen.de. Seminarangebot - Überblick 2018:

  1. Die Gesundheit sitzt im Darm (Andrea Tellmann), 26.-27. Januar 2018
  2. Entgiftung mit Heilpflanzen (Michaela Girsch), 4.-5. März 2018
  3. Heilpflanzen-Kuren (Ursel Bühring), 20.-21. April 2018
  4. Heilpflanzen für die Haut (Michaela Girsch), 17.-18. Juni 2018
  5. Heilpflanzen für die Atemwege (Ursel Bühring), 28.-29. September 2018
  6. Einheimische und exotische Gewürze (Andrea Tellmann), 24.-25. November 2018

2b  ÜBERBLICK SEMINARE 2018 mit Ursel Bühring: http://ursel-buehring.de/aktuelle-termine

  1. 24.-25.April und 10.-11.7. und 25.-26.9. und 23.-24.10.2018: 8 Tage (4x2) Weiterbildung im Bildungshaus Kloster St. Ulrich, Landvolkshochschule, 79283 Bollschweil: „Gartenapotheke - Gesundheit und Heilkraft aus dem Kräutergarten“ Anmeldung: Tel: 07602/9101-0, info [at] bildungshaus-kloster-st-ulrich.de
  2. 27.-29.April 18: Wochenend-Seminar in 77791 Berghaupten auf dem Armbruster-Hof: „Heilpflanzen vor Ort“. Anmeldung: Armbruster-Berghaupten [at] t-online.de, www.Armbruster-Berghaupten.de
  3. 4.-6. Mai und 20.-22. Juli und 12.-14. Oktober 2018: 9 Tage (3x3) Weiterbildung für Kräuterpädagogen in 64589 Stockstadt am Rhein (Hessen), Hofgut Guntershausen / Umweltbildungszentrum "Schatzinsel Kühkopf" – Knoblochsaue, Außerhalb 27: "Grüne Hausapotheke". Anmeldung: Gundermann-Akademie: seifert [at] gundermann-akademie.com, Tel: 0831-53096870 (nur abends), oder http://www.gundermann-akademie.com
  4. 1.-3. Juni 2018: 3. FNL-Kräuter-Kongress in Österreich,. St. Georgen am Längsee. 2 Vorträge (Heilkraft der Küchenapotheke - Obst und Gemüse als Medizin, Mit Pflanzen gesund altern) und 1 „Naturgang“.  Infos & Anmeldung unter www.fnl.at
  5. 30. Juni -1. Juli 2018, 2-Tagesseminar in Innsbruck, bei der Centaurium-Heilpflanzenschule Ines Sturm: Heilkraft der Sommer- und Bergkräuter, Anmeldung: http://www.centaurium.at/
  6. 6. Juli, 18-20 Uhr Vortrag im Kräuterdorf Oberried: Küchenapotheke: Heilkraft von Obst und Gemüse. Anmeldung: Barbara Odrich-Rees, Tel 07602/338, http://www.kraeuterdorf-oberried.de
  7. 14.-15. Juli 2018: 2-Tagesseminar bei Vivere Aromapflege https://www.vivere-aromapflege.de, Sabrina Herber in Schwollen. Hausapotheke aus dem Kräutergarten. Anmeldung-Info: sabrinaherber.vivere [at] googlemail.com

  8. 25.-26. und 28.-29. Juli 2018, zwei 2-Tagesseminare in Reutte-Tirol/Österreich: „Gesund-Kuren-mit Heilpflanzen“. Anmeldung: Evelyn Deutsch – Schule für Aromapflege und Heilpflanzenkunde, info [at] aromapflege.com | www.aromapflege.com
  9. 14.-16.September 2018: 3 Tages-Seminare in der Heilpflanzenschule Verden, in 27308 Kirchlinteln. 14.-15.9.: „Küchenapotheke - Heilkraft von Obst und Gemüse“, 16.9.: „Mit Heilpflanzen gesund altern“. Anmeldung: info [at] heilpflanzenschule-verden.de, www.heilpflanzenschule-verden.de
  10. 26.-27. Oktober 2018: 2 Tages-Seminare bei Artemisia in Stiefenhofen/Allgäu Heilkraft von Obst und Gemüse“ und „Mit Heilpflanzen gesund ins Alter“, Info-Anmeldung: Telefon +49 (0)8386 960510, info [at] artemisia.de
  11. 9.-10.11. 2018 Abendvortrag und Tagesseminar in Lorch bei Animaplanta, Info/Anmeldung: Animaplantamail [at] animaplanta.de, www.animaplanta.de

3         Pflanzen-Informationen

3a        Arzneipflanze des Jahres 2018: Andorn, Marrubium vulgare

Aufgrund seiner herausragenden historischen Bedeutung und der umfangreichen Dokumentation seiner Wirkungen hat der „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ an der Universität Würzburg den Andorn zur Arzneipflanze des Jahres 2018 gewählt, eine Pflanze, die außerhalb von Fachkreisen hierzulande kaum bekannt ist. Ein Lippenblütler, der von der Antike bis weit in die Neuzeit zu den wichtigsten Arzneipflanzen Europas gehörte und dessen Einsatz bei Katarrhen der Atemwege und bei Verdauungsbeschwerden heute wie damals gerechtfertigt ist.
Wenn man in die Geschichte schaut, kann man sich kaum vorstellen, dass Andorn heute zu den vergessenen Pflanzen gehört und so selten verwendet wird. Dabei galt Andorn schon während des jüdischen Pessachfestes als eines der fünf stärkenden, bitteren Kräuter.  Bei den alten Ägyptern und Römern war er ein bewährtes Mittel gegen Atembeschwerden; der Militärarzt Dioskurides verwendete ihn bei Schwindsucht und Asthma. Im Lorscher Arzneibuch (um 750) ist er gegen zahlreiche „Malhaisen“ vertreten, z.B. in einer Mischung mit Ingwer, Ysop und Honig für Patienten mit chronischem Husten, vor allem für jene die „alle Hoffnung schon aufgegeben haben“. Kurz darauf schrieb Walahfrid Strabo über den bitteren Andorn: „…Freilich er brennt gewaltig im Mund und schmeckt weitaus schlechter als er riecht. …, lindert aber quälende Beklemmung der Brust, wenn man ihn als bitteren Trank einnimmt“. Paracelsus, der große Naturheilarzt im 16. Jh. bezeichnete ihn unmissverständlich als "Arzt der Lunge". Bis zu den Kräuterpfarrern Kneipp und Künzli im vorigen Jahrhundert war Andorn zur Behandlung der Tuberkulose geschätzt, sicher auch weil Bitterstoffe tonisieren und kräftigen. Die moderne Ethnomedizin berichtet vom Gebrauch unter Albanern, die bei vielerlei „Wehwehchen“ erst einmal den ihnen besonders wichtigen Andorntee trinken: manches Leiden ist dann gelindert oder entwickelt sich erst gar nicht. Sie kochen ihn 5-10 Min. mit einem Lorbeerblatt und einer Feige zusammen – das schmeckt köstlich!

Jeder weiß: bitter ist gesund. Doch Bitter ist nicht nur fürs Bier gut, auch für die Verdauung, das Herz und die Stimmung, ja für ein längeres Leben. „Ad longam vitam“: für ein langes Leben, nannten unsere Vorfahren Lebenselixiere, die sie aus der bitteren Medizin entwickelt hatten. Andorn hat viel davon, das bezeugt sein Name: „Marrubium“ , aus dem hebräischen von „mar: bitter und rob: viel“: sehr bitter also! Viel Bitteres steckt im Andorn - kein Wunder wurde er früher zum Bierbrauen benutzt und hieß in südlichen Gegenden Berghopfen.

Marrubium stammt aus Südosteuropa, vom Mittelmeergebiet bis nach Zentralasien, und wurde durch die Jahrtausende lange Verwendung als Heilkraut bis nach Nord- und Südamerika verbreitet. Seine runzeligen Blätter mit ihrem filzig-weißen Verdunstungsschutz zeichnen die Pflanze aus als Bewohner trocken-warmer Standorte. Heute ist er bei uns nur sehr selten zu finden, wenn, dann auf sonnigen trockenen Magerrasen oder auf Schutthalden. Er gehört zu den stark gefährdeten Arten und darf wild nicht gesammelt werden (rote Liste). Deshalb am besten selbst anbauen: Andorn liebt Sonne samt Windschutz und lockeren, trockenen mageren, auch steinigen Boden.  Die Samen April bis Mai aussäen und nur ganz leicht mit Erde bedecken und immer feucht halten. Oder, noch einfacher, Jungpflanzen im Frühjahr oder Herbst im Abstand von 30 cm einpflanzen. Das Gute ist: er breitet sich schnell aus und wird nur selten von Schädlingen befallen, vor allem wenn er unter Obstbäumen gepflanzt wird: seine Bitter- und Gerbstoffe wehren sie gekonnt ab.

Zwischen Juni und September entfalten sich am oberen Stängelabschnitt in kugeligen Scheinquirlen seine kleinen weißen Lippenblütchen . Sie fallen auf durch ihre steil aufgerichtete zweizipfelige Oberlippe und dem Kelch, zehnzähnig, mit hakenförmig gebogenen Spitzen. Diese verhaken sich gerne in Fellen vorbeistreifender Tiere und nutzen die behaarte Tierwelt als Taxi für die Verbreitung ihrer Früchte. Wahrscheinlich leitete man daraus den mittelalterlichen Namen «An-Dorn» ab.

Ernten: Von Juni bis August die oberen 10 cm der Pflanze der blühenden Pflanze; rasch und unzerkleinert im Schatten trocknen und aromageschützt aufbewahren.

Andorn-Apotheke

Wie so oft macht die Wirkung die Gesamtheit seiner Inhaltsstoffe aus; Pflanzen sind eben Vielstoffgemische. Neben seinen vielgerühmten Bitterstoffen (u.a. Marrubiin) enthält er bis 7 % Gerbstoffe und wenig ätherische Öle. Weiterhin Saponine, zellschützende Flavonoide, Cholin, Harze, Schleimstoffe und reichlich Kalium und Calzium. Somit wird Andorn vor allem bei Atemwegs- und Verdauungsbeschwerden eingesetzt.

Bei Erkältungskrankheiten nutzt man die sekretlösenden Eigenschaften der Bitterstoffe, Saponine und ätherischen Öle. Vor allem das bittere Marrubiin aktiviert die Sekretion der Atemwegsdrüsen, verflüssigt mithilfe der Sapoinine und ätherischen Öle den zähen Bronchialschleim und erleichtert das Abhusten - Andorn wirkt auswurffördernd. In Verbindung mit den keimwidrigen ätherischen Ölen wirkt Andorn auch entkrampfend, gefäßerweiternd, leicht fiebersenkend, abwehrstärkend und gegen Atemwegserreger. Besonders empfehlenswert ist das allgemein kräftigende Tonikum bei chronischer Bronchitis älterer, geschwächter, erschöpfter Menschen, bei Keuchhusten zum Ausheilen und bei Asthma zum Stärken. Übrigens auch zur Begleitbehandlung der Fieberschübe bei Malaria, das nutzt man seit langem. Bitter kräftigt den erschöpften Körper.

Bei Verdauungsbeschwerden spürt man schnell die in der Pflanze enthaltene „bittere Medizin“. Insbesondere das Marrubiin regt die Verdauungssäfte, vor allem den Gallensaft an und entkrampft zusätzlich den Magen-Darmtrakt. Neben dem bitterkräftigen Tee kann man auch gallefördernde, kräftigende, appetitanregende Weine und Bitterliköre mit Andorn selbst ansetzen – und bald das eigene „Lebenselixier“ genießen. Aufgrund der bakteriziden, zusammenziehenden Gerbstoffe und ätherischen Öle lindert Andorn auch  Durchfallerkrankungen.

Äußerlich kann man Andorn zum Gurgeln bei Mund- und Rachenentzündungen und zur Wundbehandlung einsetzen.

Eine positive Monografie vergab die Kommission E für Katarrhe der Luftwege, zur Unterstützung der Schleimlösung im Bereich der Atemwege. Bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl und Blähungen. Nebenwirkungen/Gegenanzeigen: Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht bekannt. Tagesdosis: 4,5 g Droge, 2-6 EL Presssaft. Als Tee, Frischpflanzenpresssaft, Tinktur (1:5), Bitterwein.

Andorntee: 1 TL (1 g) geschnittenes Andornkraut mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, 7 Min. ziehen lassen und abgießen. 2–3 × tägl. 1 Tasse 30 Min. vor den Mahlzeiten trinken bei Verdauungsbeschwerden oder zum Appetitanregen. Als schleimlösendes Mittel bei Husten mehrmals täglich 1 Tasse.

Albaners „Allerheiltee“: 5 TL Andornkraut mit 1 Lorbeerblatt und 1 Feige zusammen 7 Min. kochen, abgießen und genießen: ein Tee, der überraschend gut schmeckt!

Asthma-Begleittee: Je 30 g Andornkraut, Fenchelsamen, Thymianblätter. 3mal tgl. 1 TL der Mischung mit heißem Wasser anbrühen, 5 Min. ziehen lassen und ungesüßt oder mit Honig gesüßt nach den Mahlzeiten trinken, 3-4 Wochen lang während attackenfreier Phasen.

Andornwein: 20 g getrocknetes Andornkraut in 500 ml Südwein (17-20 %) 1 Woche lang ausziehen, öfter schütteln, danach abgießen. 1-3 EL/Tag einnehmen als appetitanregendes galletreibendes Mittel, zur Stärkung bei Fieber und Husten.

Andornhonig, abgewandelt nach einem Rezept aus dem Lorscher Arzneibuch (um 750 n.Chr.) für Menschen mit chronischem Husten: In 250 ml Honig 2 EL Andornblätter, 1 EL Ysopblätter und 2 EL frischen Ingwer klein geschnitten einfüllen. 2 Wochen ziehen lassen und abfiltern. 3-5-mal tgl. je 1 TL Andornhonig in Hustentee einnehmen.

3b        Naturheilkunde in der Krebstherapie

Unter http://www.welterbe-klostermedizin.de findet sich der Hinweis auf eine Broschüre, verfasst von Prof. Dr. André-Michael Beer, Direktor der Klinik für Naturheilkunde der Klinik Blankenstein, unter Mitwirkung Prof. Anke Reinacher-Schick (Chefärztin Onkologie/Hämatologie/ Palliativmedizin im St. Josef-Hospital), Prof. Waldemar Uhl (Direktor der Klinik für Viszeral-Chirurgie im St. Josef-Hospital) und PD Dr. Peter Kern (Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe im St. Elisabeth-Hospital).
Auf 24 Seiten wird laienverständlich gezeigt, wie klassische Naturheilverfahren und Methoden der integrativen Medizin bei einer Krebserkrankung die Lebensqualität verbessern und die Verträglichkeit herkömmlicher Therapien erhöhen können: Bewegungstherapie und Massage, Wassertherapie, Wärme- und Kältetherapie sowie den Einsatz von Pflanzenheilkunde bei Problemen wie Appetitlosigkeit, Durchfall, Verstimmung. Die Broschüre stellt die Ernährungstherapie ebenso vor wie die Ordnungstherapie, Akupunktur und weitere Therapieansätze. Sie kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden: http://www.klinik-blankenstein.de/Infobroschuere-NHK-u-Onkologie.html
Etwas ausführlicher gibt es eine Broschüre dieser Art schon länger von der TK:
https://www.tk.de/tk/broschueren-und-mehr/patienteninformationen/komplementaermedizin-fuer-krebspatienten/640176
Von der Deutschen Krebsgesellschaft: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/aktuelle-themen/service/broschueren/broschueren-uebergreifende-krebs-themen.html?file=files/dkg/onko-portal/content/pdf/Aktuelle-Themen/Broschueren/Uebergreifende%20Krebs-Themen/broschuere_komplementaer_130602.pdf

3c        Bitterstoffe halten die Haut jung - Uniforscher entdecken neuen Mechanismus

Unter diesem Titel hatte ich letztes Jahr in meinem Newsletter einen Text geschrieben. Mittlerweile sind es bald zwei Jahre, seit VELAN Skincare als Startup der Uni Freiburg gegründet wurde, und auch der Bundesverband für Neurodermitis hat die "Ruhige Haut"-Serie anerkannt. Die Produkte für "Reine Haut" wurden komplett überarbeitet und bieten neben dem Akut-Gel eine milde Wasch-Lotion an. Die Serie für "Straffe Haut" wurde weiter optimiert, so dass die Lotion besser einzieht, reichhaltiger ist und durch die Verwendung von echtem Biosandelholz-Öl noch feiner duftet. Das Gesichts-Serum wurde von ProDerm in Hamburg getestet und strafft nachweislich die Gesichtshaut! http://www.velanskincare.com

3d        Carstens-Stiftung - Natur und Medizin

Wieder können Mitglieder der Carstens-Stiftung interessante Studien einlesen –eine Mitgliedschaft lohnt sich, allein schon um die Forschung in Naturheilkunde zu unterstützen! http://www.carstens-stiftung.de/. Natur und Medizin, der Förderverein der Karl und Veronica Carstens-Stiftung, ist eine bedeutende Wissenschaftsorganisation auf dem Gebiet der Komplementärmedizin. Spenden und Förderbeiträge der Mitglieder ermöglichen wissenschaftliche Erforschung von Naturheilkunde uvm. Unter dem link http://www.carstens-stiftung.de finden Heilpflanzenbegeisterte so interessante Artikel/Untersuchungen/Studien wie diese:

  • Hirtentäschelkraut gegen Blutungen nach der Entbindung: In Ergänzung zu Oxytocin erwies sich die Gabe eines Extraktes von Capsella bursa pastoris zur Linderung postpartaler Hämorrhagie gegenüber Placebo überlegen.
  • Burnout: Starkes Nervenkostüm durch Rosenwurz: Wie eine dreimonatige Behandlung mit Rhodiola rosea-Extrakt das Stressempfinden, die krankheitsspezifischen Beschwerden und die psychosoziale Situation von Patienten mit stressbedingtem Burnout-Syndrom verbessern kann, zeigt eine vorläufige, explorative Studie.
  • Granatapfel-Mundspülung als Alternative zu Chlorhexidin bei Gingivitis. Die traditionelle persische Mundspülung Golnaar zeigte in einer Doppelblindstudie bei Diabetikern mit Zahnfleischentzündung die gleiche Wirksamkeit wie die konventionelle Mundspülung.

Mit diesen Informationen wünsche ich Ihnen Allen nun einen friedvollen Jahreswechsel und einen guten Start in ein Neues Jahr - und freue mich auf weitere Begegnungen. Ihre Ursel Bühring

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